Vegansein

04.01.2020

Als Veganer ist es nicht einfach in einer Gesellschaft, in der es zur Norm gehört, Tiere als Produkt zu missbrauchen. Vorallem deshalb, weil die meisten Menschen nicht einmal darüber nachdenken. Es ist derart normal geworden, dass das Abnorme darin nicht erkannt wird.
Äussert ein Veganer sich zu diesem Thema, stösst er nicht selten auf Ablehnung, Anfeindung, Spott oder völlige Ignoranz. Es kann doch nicht sein, dass da jemand sagt, es sei falsch was man schon ein ganzes Leben gemacht habe, was die Eltern, ja das ganze Umfeld schon immer gemacht habe! Sowas kann nur extrem sein!

Aber ist es tatsächlich extrem, wenn man aufwacht und erkennt, dass man mit seinem Handeln fühlenden Lebewesen schadet? Ist es extrem, wenn Gewaltlosigkeit die Wertehaltung eines Menschen ist, und er diese auch lebt?

Menschen empören sich, wenn sie hören, dass in China Hunde und Katzen verspeist werden. Sie gehen auf die Strasse, demonstrieren und lassen ihrer Wut freien lauf. Keiner käme da auf die Idee, dies sei extrem oder militant.

Wir alle kommen vegan auf diese Welt noch bevor wir vegan werden. Es ist die Erziehung und die Indoktrinierung, dass wir Fleisch essen müssen, dass es absolut normal ist "Nutztiere" zu töten und "Haustiere" zu streicheln.
Ein Nicht-Veganer fühlt sich schon angegriffen, wenn er mit einem Veganer an einem Tisch sitzt, der gerade sein Tofuschnitzel isst. Warum ist das so? Könnte es sein, dass der Nicht-Veganer sich ertappt fühlt, da er genau weiss, dass sein Handeln unethisch ist?

Text by: Bea Kälin