Pakt mit dem Teufel

Viel zu wenig ist es den Menschen bewusst, was sie mit ihrem Konsum von tierischen Produkten anrichten. Sie lassen das Thema des Tierleids nicht an sich ran. Sie spüren nicht, sie verweigern jegliches Mitgefühl.

Gefangen im Karussell der Schutzargumente kommen sie nicht auf die Herzensebene. Die Empathie, die ansonsten problemlos funktioniert, wenn man über das Leid anderer spricht, kollabiert jedoch völlig, sobald man sich dem Thema "Nutztiere" zuwendet.   

Schlüge ich ein Ferkel vor den Augen eines Passanten tot, dann bin ich überzeugt, dass dieser fürchterlich entsetzt wäre. Dann fände der brachiale Akt direkt vor seinen Augen statt, direkt in seiner Aura und somit berührte er unmittelbar seine Gefühlswelt.

Das Geschrei, das Blut und die Energie der Todesangst, wären dann nicht mehr kaschiert hinter einer Bildschirmscheibe oder zerhackt und verpackt in einer Plastikschale.
In diesem grauenvollen Szenario, würde bei niemandem die Idee auftauchen, dass Karotten doch auch Gefühle hätten. Äusserte dies jemand zu diesem Zeitpunkt, könnte man ihn getrost einen verrohten Zyniker nennen.

Menschen sind Meister der Verdrängung, wären sie das nicht, dann hätten wir nach all den Aufklärungen und Dokumentationen über die Brutalität der Tierindustrie, längst eine Mehrheit an Veganern.

Wenn Tierrechtsaktivisten als aggressiv eingestuft werden, weil sie schonungslos die Wahrheit aufdecken, dann hat man keine Vorstellung davon, welche Aggressivität man mit dem Kauf von tierischen Produkten unterstützt!

Es ist die rohe und abscheulichste Gewalt, die Tieren widerfährt - dies hinter verschlossenen Toren, die es dem Konsumenten verunmöglichen, dass er in sein Fühlen kommt.

Wir alle sind in erster Linie emotionale Wesen. Was uns allerdings im Wege steht, sind der kalte Verstand und der rohe, unerbittliche Egoismus. Diese beiden seelenlose Komponenten, sind für so viel Leid und Übel auf diesem Planeten verantwortlich, dass es einem Pakt mit dem Teufel gleich kommt.

Mensch, beginne endlich zu fühlen -  statt nur zu denken!

Text by: Bea Kälin