"Was würdest du tun...?"
«Was würdest du tun, wenn die Welt in 24 Stunden unter
ginge?» lautete die Frage eines Postings, dass ich in den vergangenen Tagen
las.
Viele kommentierten, dass sie die letzten Stunden im Kreise ihrer Familie verbringen würden, andere wiederum waren der Meinung, dass sie sich einem Besäufnis hingäben, und nicht wenige freuten sich sogar über den kommenden Untergang.
Als ich die Frage las, machte mich dieser Gedanke traurig. Traurig darüber, dass dieser wunderschöne Planet, dieses blaue Juwel im Universum einfach ausgelöscht würde.
Diese wundervolle, an Magie nicht zu übertreffende
Vielfalt! Diese Farbenpracht der Natur, diese Lieblichkeit in jedem Tier und in
jeder Blume wäre unwiderruflich weggefegt!
Ein pulsierender Planet erschaffen durch eine Energie, die wir mit unserem eingeschränkten Bewusstsein nicht zu erfassen vermögen!
Trauer aber auch darüber, dass wir es als Menschheit nicht annähernd verstanden haben, Liebe und Achtung gegenüber Mensch und Tier aufzubringen. Dass wir ausserstande waren, dieses Geschenk, das da «Leben» heisst, zu ehren und zu schützen.
Wieviel Leid und Zerstörung bringen wir doch über diesen
Planeten – wieviel Entsetzen, Angst und Tod!
All diese verweinten und
hungernden Kinder! Milliarden gequälter und abgeschlachteter Tiere! Rücksichtslose
Plünderungen der Regenwälder und Weltmeeren! Über Jahrhunderte hinweg zerbombte
Länder und Völker!
Die Welt wird nicht in 24 Stunden untergehen, aber eines Tages werden wir von diesem Planeten gehen. Wie werden wir auf unser Leben zurückschauen? Haben wir in Nächstenliebe gelebt, oder war es uns egal, welches Elend unseren Mitgeschöpfen widerfährt? Hätten wir durch direktes Handeln, das Leid mindern können? Wieviel von dem gelebten Egoismus war absolut unnötig und man hätte dennoch ein glückliches Leben führen können, ohne andere Wesen opportunistischen auszubeuten?
Das wird die grosse Tragik sein, dass so vieles, das wir taten oder eben nicht taten, für andere Erdlinge fürchterliche Konsequenzen hatte.
Die Erde wird nicht in 24 Stunden untergehen, aber wir können uns jeden Tag im Hier und Jetzt entscheiden, auf welcher Seite wir stehen wollen – auf der Seite der Gewalt oder der, der Fürsorge.
Lasst uns ein gleissendes Licht sein, das die Erde mit wärmender Güte umhüllt, damit der Samen der Achtsamkeit geschützt wachsen kann, bis in die tiefste Verwurzelung der Liebe.
Was würdest du tun – wenn du die Liebe wärst?
Text by: Bea Kälin