Toxisch

Wenn man als Veganer unterwegs ist, wird man ja mit allem möglichen tituliert. Was mir allerdings seit neuestem empfindlich ins Auge sticht, ist die Beschimpfung «Nazi!» oder «Ihr Veganer seid die wirklichen Nazis!»

Wenn man bedenkt, dass im Gegensatz dazu, es absolut verpönt ist die Massentierhaltung und die Massentötung von Milliarden von Tieren als Holocaust zu bezeichnen, dann mutet es mehr als nur bizarr und absurd an, dass man Menschen des Nazitums bezichtigt, die sich für ein gewaltfreies Leben stark machen.
Irgendjemand nannte mich neulich sogar «Frau Führerin, um die sich die ganze Nazischar rottet.»
Die Kommunikation wird immer vernichtender und toxischer.

Die Bezeichnung «Nazi» scheint salonfähig geworden zu sein, genauso wie es salonfähig ist, zu zoten und primitiven Hohn über geschundene und gemordete Tiere zu schütten.

Man muss selbst in der Niedertracht versinken, damit man nur noch niederträchtig mit anderen Wesen umgehen kann - sei dies mit Mensch oder Tier, denn letztlich macht das keinen Unterschied!

Nicht-Veganer - bedauernswerterweise eine beachtliche Anzahl von ihnen - scheinen vor lauter Panik ihr tägliches Kadaverstück missen zu müssen, jegliche Logik und Contenance zu verlieren.

Schweine, zum Beispiel kommen vor ihrer endgültigen Hinrichtung in die Gaskammern.
Jedem, der dies zum ersten Mal hört, sollte der Atem stocken, das Blut in den Adern gefrieren und ergo sollte jeder entsprechende Parallelen ziehen zu der zutiefst düstersten und faschistoidesten Zeit unserer Menschheitsgeschichte!

Augenscheinlich kann man jedoch mit Zynismus auch darüber hinwegsehen, denn Hauptsache das Steak brutzelt auf dem Grill und das Bier, welches den Geist noch mehr benebelt, ist kühl gestellt, derweil man keinen Gedanken daran verschwendet, wer für diesen «Gaumenschmaus» hat unsägliche Qualen erleiden müssen.

Somit sind nun also die Fronten geklärt, die Schubladen feinsäuberlich etikettiert, während die Erde in Flammen aufgeht und Milliarden Geschöpfe weiterhin in das Höllenloch des Todes blicken...

Text by: Bea Kälin