"So, bringt das eh nichts!"

08.05.2020


Die Art und Weise, wie das Thema «Vegan» von Tierrechtsaktivisten an den Mann gebracht wird, wird ja oft von Fleischessern ablehnend kritisiert.
Sätze wie: «So bringt das eh nichts», «dieses Missionieren bringt nur das Gegenteil» oder «Solange ihr Veganer Mahnwachen vor Schlachthöfen haltet, ändert sich gar nichts!»...

Wenn ich diese Äusserungen höre, von Menschen, die nicht bereit sind, etwas an ihrer Lebens- und Wertehaltung zu ändern, platzt mir echt der Kragen!

Ich sag euch jetzt mal etwas, ihr lieben Fleischesser: Ihr habt recht! Denn Solange IHR nicht ein Bewusstsein für Ethik entwickelt in dem Sinne, dass Tiere fühlende Wesen sind, solange werden sie auch abgeschlachtet werden. Solange IHR nur beleidigt euren Standpunkt verteidigt, dass ihr euch durch die Aktionen von Tierschützern belehrt fühlt, da ihr doch sonst schon soviel über das Tierleid nachdenkt, während ihr in ein Schnitzel beisst, ja dann wird sich wahrlich nie etwas ändern!

Die ganze Chose auf den Veganer zu wälzen, mit dem Argument: «Wenn ihr weiterhin so aggressiv euren veganen Lebensstil vertretet, treibt ihr uns geradezu in den Fleischkonsum» ist eine sehr bequeme Strategie der Schuldverschiebung.

Mir ist klar, dass die Bilder und Worte von Veganern, ein Unwohlsein bei den meisten Tieressern hervorruft. Dieses Unwohlsein jedoch will dem Konsumenten von tierischen Produkten etwas sagen, nämlich, dass eben doch etwas Wahres dran ist, an den Statements von Tierschützern.
Anstatt dies zu erkennen, dreht man das Problem einfach um und gibt dem Gegenüber die Schuld, dass dieser es wagt, einen die Realität unter die Nase zu halten.

All die Abwehrreaktionen sind nichts weiter als der eigene Kampf zwischen dem Egoismus und dem schlechten Gewissen. Diesen Kampf allerdings muss jeder für sich selbst austragen, egal was Veganer sagen ober eben nicht sagen.
Natürlich sind die angenehmsten Tierschützer die, die schweigend vor ihrem veganen Tellerchen sitzen und wohlwollend die Fleischesser anlächeln. Aus meiner Erfahrung, bringt jedoch genau dies am allerwenigsten für die Tiere.
Mag sein, dass man durch das stille Verhalten eher gemocht wird in der Gesellschaft, jedoch suche ich keine Freunde, wenn ich von Tierrecht, Tierleid und Tiermord rede, nein, mir geht es nur und ausschliesslich um unsere Mitlebewesen. SIE sind die Opfer, die Gequälten, die Geschundenen und die Gemordeten!

Diese Larmoyanz von manch einem unserer Zeitgenossen, der sich verletzt die Wunden leckt und abwendet, während Milliarden von Lebewesen in ihrem eigenen Blut liegen, ist geradezu zynisch.

Abschliessend kann ich für meinen Teil sagen, dass mich nichts aufhalten wird, weiterhin meine geliebten Tiere zu vertreten mit klarer und fester Stimme, denn sie haben keine Stimme - oder besser gesagt - sie haben wohl eine: Ihre Stimmen schreien entsetzlich laut - in jeder Sekunde ihrer Hinrichtung, sie werden nur nicht gehört!

Text by: Bea Kälin