Schweine in der Massentierhaltung

28.12.2019

Das Bild vom eingepferchten Schwein in einem Kastenstand, kennt wohl jeder. Was wir aber selten bis gar nie sehen, sind Schweine, die sich draussen aufhalten. Warum ist das so? Wo sind all diese Tiere, die milliardenfach gehalten und getötet werden, um auf unserem Teller zu enden?  Schweinefleisch ist das am meisten konsumierte Fleisch weltweit. Wir können also davon ausgehen, dass es genügend Einrichtungen gibt, in denen diese Tiere ein düsteres Leben voller Qual und Leid fristen.
In den Massentierhaltungen bleibt das Elend für den Konsumenten unsichtbar und somit kommt es erst gar nicht in sein Bewusstsein.

Schweine sind sehr soziale Wesen und entwickeln lebenslange Freundschaften und kommunizieren auf vielfältige Weise miteinander. Ihr natürlicher Lebensraum ist der Wald, wo sie genügend Nahrung und Schutz finden. Sie sind sehr intelligent und neugierig. Schweine erkennen sich im Spiegel, das heisst, dass sie eine Form von Ich-Bewusstsein haben. Ihre Kinder umsorgen und pflegen sie liebevoll. Ausserdem sind sie extrem reinlich und legen streng voneinander getrennte Schlaf-, Fress- und Kotbereiche an. Die landläufige Meinung, Schweine würden stinken und seien dreckig, stimmt bei weitem überhaupt nicht.

Anders sieht das natürlich in der Massentierhaltung aus, wo die Tiere gezwungen sind im eigenen Kot zu liegen und sich nicht einmal bewegen können.
Nach den USA und China, schlachtet Deutschland die meisten Schweine.
Innerhalb von 6 Monten wird das "Schlachtgewicht" auf bis zu 125 Kg gemästet. Dieses Gewicht wird durch massive Einschränkung der Bewegung und energiereichem Kraftfutter erreicht. Durch das ständige Liegen sind Wundgeschwüre und deformierungen der Gliedmassen an der Tagesordnung, was enorm schmerzhaft ist für die Schweine.

Wie bei Kühen werden auch Sauen zwangsgeschwängert. Während dieser Besamungsphase werden sie für mindestens einen Monat einzeln in sogenannten Kastenständen gehalten, die kaum grösser sind als das Tier selbst.
Eine Woche vor der Geburt der Ferkel, werden die Mütter in die "Abferkelbucht" verlegt.
Dabei handelt es sich wieder um ein Metallkäfig. Darin kann sich die Muttersau nicht einmal umdrehen. Direkt neben der Mutter werden die neugeborenen Ferkel so gehalten, dass diese gerade mal die Zitzen erreichen. Nach 4 Wochen werden die Kleinen weggenommen und die Mutter muss wieder zurück in den Kastenstand, wo sie bereits nach 5 Tagen neu besamt wird. Ein immerwährender Kreislauf also, der für die Sau höllenqualen bedeutet!

Den kleinen Ferkel widerfährt ein grauenvolles Schicksal: Die Männlichen werden ohne betäubung kastriert und allen Ferkel werden die Schwänze abgeschnitten und die Zähne abgeschliffen, dies natürlich ebenfalls ohne jegliche Betäubung.

Durch Infektionen und Krankheiten überleben viele Ferkel nicht einmal ihre ersten Lebenswochen und werden wie Abfall einfach entsorgt.

Im Alter von nur knapp 6 Monaten werden die Mastschweine zum Schlachthof gefahren. Wir essen also Tierkinder!
60 Millionen Schweine werden jährlich in Deutschland gezüchtet, gemästet und geschlachtet.

Im Schlachthaus durchleben die Tiere die Hölle. Entweder sie werden mit Elektroschocks betäubt (was in den meisten Fällen nicht gelingt) oder sie kommen in Gaskammern.
In vielen Fällen erleben die Schweine das Durchschneiden der Halsschlagader und die Ausblutung bei vollem Bewusstsein. Das Eintauchen in das etwa 60° heisse Wasser der Brühanlage erleben jährlich ca. 600'000 Tiere bewusst mit.

98% der Fleischprodukte stammen aus der Massentierhaltung!

Text by: Bea Kälin


Video siehe unten.

Das Video wirft einen schonungslosen Blick in die Massentierhaltung durch die Augen eines Schweines und wurde im 360° Modus aufgenommen. Du kannst mit der Maus eine Rundumsicht verfolgen oder oben rechts, in dem du den Button bedienst.