Das Tier und der menschliche Egoismus

12.02.2020

Die meisten von uns wollen keine Egoisten sein. Wir bezeichnen uns als mitfühlend, helfend und warmherzig. Das stimmt sicherlich auch in der Grundeinstellung. Geht es jedoch darum, Tiere zu verspeisen, ist der Egoismus nicht mehr zu überhören. Aus meiner Sicht nirgends so laut, wie bei diesem Thema!  

Zeigt man den Leuten Bilder von Schlachthäusern, kommt die Aussage: "Nein ich will das nicht sehen, sonst kann ich kein Fleisch mehr essen!" Bei diesem Satz erstarre ich innerlich, denn genau darum ginge es ja: Die Wahrheit zu sehen, zu reflektieren und Mitgefühl zu zeigen für ein Wesen, das leben will und nicht dazu bestimmt ist auf unserem Teller zu enden.

All die Schutzargument, die von den selbsternannten "Carnivoren" hervorgebracht werden, dienen nur dem eigenen Ego, der einfach etwas haben will. Fast schon wie bei einem Kind, das trotzig auf etwas beharrt, um seinen Willen durchzusetzen, auch wenn es offensichtlich ist, dass es ihm oder jemand anderem schadet.

Oft kann ich das nicht glauben, dass Menschen gefangen in ihrem Ego, nicht einmal einen Hauch von Reflektion zu lassen. Natürlich kann man an dieser Stelle festhalten, dass wir alle auf eine sehr subtile Art darauf trainiert wurden weg zu schauen, nicht zu hinterfragen und somit ignorant zu werden. Aber rechtfertig dies das Verhalten von angeblich erwachsenen Menschen, denen man auch beigebracht hat Verantwortung zu übernehmen?
In dem Wort "VerANTWORTung" steckt das Wort "Antwort". Das bedeudetet, nur ich habe die Antwort auf mein Handeln. All die Antworten, die man bekommt, wenn es um die Tierrechtsfrage geht, sind auswendig gelernte Lügen, übernommen von einem Gesellschaftssystem, das weder Interesse am Wohle der Tiere noch am Schutz des Planeten hat.

Einen vegan lebenden Menschen lässt das oft innerlich verzweifeln, dass Menschen trotz der heutigen Aufklärung in Wort und Bild, immer noch felsenfest davon überzeugt sind, wir hätten das Recht - ja sogar die Befugnis Gottes - Tiere für unsere Zwecke zu vesklaven, zu misshandeln und zu töten.

Wir sind hier auf dieser Erde, damit wir die Schwachen schützen und jenen Wesen eine Stimme geben, die keine haben, in einer Gesellschaft die Gefahr läuft an ihrem eigenen Egoismus zu ersticken.

Text by: Bea Kälin