"Das ist doch nicht meine Schuld!"

21.03.2023
Bild/Artist: Dana Ellyn
Bild/Artist: Dana Ellyn


Wir morden Leben, das nichts anderes wollte als zu leben – für keinen geringeren Grund als zur eigenen Befriedigung!

Es braucht die Energie der absoluten Brutalität damit man ein Wesen auslöschen kann. Die totale Aggression und brachiale Körpergewalt, die mit aller negativen Macht ein fühlendes Geschöpf hinrichtet. Menschen, die das tun, haben in diesem Moment nichts Menschliches mehr an- und in sich.

Jeder weiss das tief in seinem Herzen. Jeder kann das nachvollziehen, es sei denn, man ist selbst schon verroht bis in die letzte Faser seines Ichs.

Es gibt Leute, die sich mit einem Achselzucken lachend hinstellen und meinen: «Das ist doch nicht meine Schuld! Ich mach das ja nicht, ich kaufe lediglich das Endprodukt.»

Wenn man wieder einmal einen Pädophilenring aufgedeckt hat und diejenigen vor Gericht zieht, die von Kindern die perversesten Videos gedreht haben, frage ich mich jedes Mal, wer waren da eigentlich die Konsumenten? Sind das auch jene, die sagen: «Das ist doch nicht meine Schuld, ich schaue es mir nur an und bezahle dafür.»?

Freilich kommen jetzt die empörten, aufgeregten Kommentare, wie, das könne man doch nicht vergleichen! Und ich entgegne, warum nicht?! In beiden Fällen braucht es Konsumenten, denn sonst gäbe es weder Pornos von gequälten Kindern, noch Produkte von malträtierten Tierkindern. Das klingt provokant – ist aber so!

Wir müssen endlich aufhören das eine Leben gegen das andere aufzuwiegen. Diese Hybris der Gesellschaft, die darüber herrscht, welches Leben schützenswert ist und welches nicht, ist die Verteufelung der gesamten Schöpfung.

Kein Wesen ist hier auf diesem Planeten, damit wir es als Objekt behandeln und opportunistisch ausnutzen und aussaugen bis zum bitteren Ende.

Die menschlichen Gelüste und persönlichen Präferenzen in Ehren, ein anderes Mitlebewesen dafür zu demütigen und zu entwürdigen bis in den Tod, ist und bleibt ein moralisches Verbrechen!

Eigentlich sollten meine Ausführungen in Anbetracht der grauenvollen Dokumentationen über die Tierindustrie obsolet sein – leider ist dem nicht so.

Vielleicht muss man tatsächlich mit härteren und prägnanteren Worten dem
Tierprodukt-Konsumenten die Grausamkeit, welche er unterstützt vor Augen und Ohren führen, denn offensichtlich hilft sanfte Aufklärung wenig bis gar nichts!

Text by: Bea Kälin